Georg Strecha

Zuckerbäcker. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1911    † 1944

 

Lebenslauf

Georg Strecha wurde am 19.8.1911 in Wien geboren. Er arbeitete als Zuckerbäcker in Kaisermühlen. Er war Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend und des Arbeitersport- und Turnvereins. 1934 nahm Georg Strecha an den Februarkämpfen im Goethe-Hof (Wien-Donaustadt) teil. Er schloß sich der KPÖ an und arbeitete in den Wiener Städtischen Lagerhäusern, dann in den Lohner-Werken in Wien-Floridsdorf.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 2. 2. 1944 wurde Georg Strecha verhaftet und am 21. 9. 1944 zum Tode verurteilt. Am 21.11.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus den Erinnerungen des Mitangeklagten Johann Obst

„Als der Staatsanwalt für uns die Todesstrafe forderte, auf die wir seit acht Monaten gefasst waren, konnte uns dies nicht mehr erschüttern. Bei dir wurde die Todesstrafe durch das Urteil besiegelt, bei mir in Zuchthaus umgewandelt. Niemals werde ich deine Worte vergessen, die du am Gang vor deiner Todeszelle zu uns gesprochen hast: ’Ist es nicht tragi­komisch, von lebenden Leichnamen zum Tode verurteilt zu werden?‘ Und dann stieß man dich, in Ketten gefesselt, in die Todeszelle, aus der man dich zur Hinrichtung führte.“

Gedenktafeln

Sein Name steht auf einer im KPÖ-Lokal in Wien 2, Vorgartenstraße 1946 enthüllte Gedenktafel, die sich jetzt am Sitz der KPÖ (Wien 14, Drechslergasse 42) befindet; ebenso auf der 1988 von der KPÖ-Donaustadt gestifteten Gedenktafel (Wien 22, Wurmbrandgasse 17).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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